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Die Storkower
Tschech-Kugel
Geschichte zum Essen
Die “Storkower Tschech-Kugel”
ist ein Hackklops aus Schweinefleisch und Wildanteil. Zu
dieser Grundmasse werden Pastinaken und anderes
Wurzelgemüse
zugefügt.
Wer war Tschech?
Heinrich Ludwig Tschech (1789-1844) war von 1832 bis 1841
Bürgermeister der Königlichen Preußischen Stadt Storkow. Er
bekämpfte Vetternwirtschaft, Korruption und eingebürgerte
Gewohnheiten wie Holzdiebstahl aus den Stadt-Wäldern.
Unbeliebt und isoliert kündigte er vorzeitig und zog nach
Berlin zurück. Alle Wiedereinstellungsversuche in den
Staatsdienst blieben ergebnislos. Er erfuhr einen sozialen
Abstieg. Enttäuscht verübte er am 26.Juli 1844 vor dem
Berliner Schloss mit einer doppelläufigen Pistole ein Attentat
auf den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Dieser kam
mit dem Schrecken davon. Tschech wurde hingerichtet.
Der Volksmund spottete: „War denn je ein Mensch so frech,
wie der Bürgermeister Tschech? Denn er traf fast auf ein Haar
unser treues Königspaar.“
Wenn auch Tschech längst nicht mehr Bürgermeister von
Storkow war, so galt doch weiterhin im Land: „Tschech verlor
sein Kopf und Storkow seinen Ruf.“
Die in Storkow (2015) kreierten „Tschech Kugeln“ sollen an
den ehmaligen Bürgermeister erinnern und mahnen:
Keine Kugel ist es wert, bei einem Anschlag verschossen zu
werden.
Das Lied vom Bürgermeister Tschech (anonym)
Aber keiner war so frech
wie der Bürgermeister Tschech,
denn er traf um fast ein Haar
unser teures Königspaar.
Ja, er traf die Landesmutter
durch den Rock ins Unterfutter.
Wie die Uhr war kaum halb achte
und noch niemand Böses dachte,
ist ein Mann im grauen Mantel
durch das Schlossportal gewandelt.
Dies war Tschech, der Hochverräter,
Königsmörder, Attentäter.
Ach, es hat der Bösewicht
unsern Gott im Herzen nicht,
Pickel hat er im Gesicht,
sonsten sah man Böses nicht.
Friedrich Wilhelm trat heraus,
sah noch ganz verschlafen aus.
Tschech zieht sein Pistol hervor,
trifft den König fast ans Ohr,
doch es packt ihn ein Schandarme
an dem frevelhaften Arme.
Man verkeilt den Wüterich
auf der Stelle fürchterlich.
Wie der König ihn erblicket
von Gendarmen rings umstricket
zeigt er plötzlich viel Courage
und ruft nach der Equipage.
„Auf dem Schlossplatz halt mal still,
weil das Volk mich sehen will."
Da dreht er sich um und spricht:
„Leute, ick hab nischt gekriegt."
Dick und fett, es fehlt ihm wenig,
alles brüllt: „Es leb der König!"
Aber Leute hört nun mal
von dem Liede die Moral:
Hatte je ein Mensch so'n Pech
wie der Bürgermeister Tschech,
dass er diesen dicken Mann
auf zwei Schritt nicht treffen kann!